Wie ich schon in meinem ersten Tipp erklärt habe, das Longieren hat große Parallelen zum Reiten.
Statt deiner Zügelhilfen hast du deine Longenhilfen, statt der Schenkelhilfen die Peitsche und anstatt deiner Gewichtshilfen hast du deinen ganzen Körper, der mit seiner Körpersprache komplexe Hilfen ausdrücken kann. Ergänzend kann in beiden Fällen die Stimmhilfe dazukommen.
Beim Reiten wie beim Longieren ist die Gewichtshilfe bzw. die Körperhilfe die wichtigste. Wenn du noch die von dem Einsatz deiner Körpersprache beim Longieren gehört hast, dann glaub mir, du bist lange nicht die einzige. Die Funktionsweise der Körperhilfe im Detail zu erklären, ist zu umfangreich für einen Blogbeitrag und lässt sich in Reitunterricht viel besser erfahren und begreifen, aber einen kleinen Einblick möchte ich dir trotzdem geben.
Wenn ich als möchte, dass mein Pferd sich biegt und mit mir auf eine Volte abwendet, dann muss ich meinen Körper leicht in die Richtung drehen, in die es gehen soll. Genauso muss ich meinen Körper selbst leicht rotieren, damit mein Pferd sich biegt. Wenn ich möchte das mein Pferd längere Schritte macht, dann muss ich aktiv lange Schritte machen mit einer Energie, die ihm vermittelt, dass es sich angesprochen fühlen soll von meinem veränderten Gang. Kurz: ich möchte mein Pferd dazu bringen mich zu spiegeln.
Achte darauf, dass es verschiedene Intensitäten von Peitschenhilfen gibt: Es hat einen völlig anderen Effekt in welche Richtung ich die Peitsche bewege und wo mein Ziel ist. Ebenso kann vom Heben der Peitsche, über ein leichtes Wedeln, bis hin zum Knallen oder der Berührung des Pferdes völlig unterschiedliche Intensitäten abgerufen werden.
Und was die Longenhilfen betrifft: Ist deine Longenhand so fein wie deine Reiterhand?
Wie beim Reiten von Lektionen ist auch beim Longieren die Vorbereitung die halbe Miete. Daher versuche deine Hilfengebung vorbereitet aus dem ganzen Körper als Impuls zu geben.
Dieser Beitrag ist der erste Teil der Mini-Serie: 6 Tipps für gymnastizierendes Longieren.