Longieren kann ein vollwertiges Training für dich und dein Pferd sein, das genauso anspruchsvoll ist wie eine Reiteinheit – mental und physisch! Ein vollwertiges Training erfordert einen planvollen Stundenaufbau und einen fokussierten Reiter. Häufig jedoch wird das Longieren unterschätzt. Man steht in der Mitte, das Pferd eiert mehr schlecht als recht durch die Bahn und Mensch und Tier langweilen sich gegenseitig.
Du kannst Longieren aber auch aus einer anderen Perspektive betrachten:
- Sehr viel Übungen und Lektionen können auch an der Longe geübt werden. Dazu gehören Übergänge, Tempounterschiede, Variationen von Biegung und Stellung, Lastwechsel bis hin zu ersten Seitengängen.
- Du kannst die Form deines Pferdes auch an der Longe beeinflussen. Soll es sich mehr versammeln oder mehr frisch vorwärts gehen?
- Die Hilfengebung an der Longe ähnelt der auf dem Pferd. Auch hier gibt es weit mehr als nur die Signale von Longe bzw. Zügel und Peitsche bzw. Gerte.
Das Arbeiten unter dem Sattel bietet einen großen Vorteil: du bist direkt am Pferd dran, kannst also direkter beeinflussen. Aber wie wäre es die Herausforderung anzunehmen und auf bis zu 10m Distanz das Pferd genauso zu arbeiten? Genauso auf die Korrektheit der Linien zu achten, auf Biegung und Stellung, auf die Lastaufnahme in den Übergängen… und genau dann wird aus dem Longieren ein vollwertiges Training.
Dieser Beitrag ist der erste Teil der Mini-Serie: 6 Tipps für gymnastizierendes Longieren.